Grenzübertritt in die Mongolei

Nachdem wir dem Baikalsee den Rücken gekehrt und ein letztes Mal auf einer Anhöhe in Russland geschlafen hatten, kam unser erster Grenzübergang mit Fahrzeugen an die Reihe.

Mit allen Papieren bereit, sind wir ziemlich angespannt in den Grenzposten gefahren. Da alle anderen ihre Fahrzeuge auspackten, haben wir es ihnen gleich getan und alle Taschen ausgeladen. Wenig interessiert kam schliesslich ein Zöllner vorbei und hat sporadisch in einige Schubladen geschaut, bis er einen Stein aus Italien gefunden hat, der sich irgendwie in Capo versteckt hatte. Damit war das Interesse der Zöllner geweckt, da keine Mineralien aus Russland mitgenomen werden dürfen. Die Erklärung mit der letzten Italienreise hat sie wenig interessiert. Ich wurde in ein Büro mitgenommen und musste warten, bis der Stein spektroskopisch untersucht wurde, was nach etwa einer Stunde auch geschah. Den Stein habe ich anschliessend komentarlos wieder erhalten. 

Unterdessen haben die Zöllner unsere Medibox gefunden, und waren wegen den vier Ampullen etwas skeptisch. Das Dokument unseres Arztes auf Englisch hat die Zöllner nicht zufrieden gestellt. Erst als sie das Dokument in russischer Sprache mit Stempel vom Arzt hatten, waren sie zufrieden. Zum Glück konnten wir dies telefonisch schnell organisieren und waren nach ca. 3 Stunden am Mongolischen Zoll.

Dort erhällt man für das Fahrzeug ein kleines Papier welches Platz für 6 Stempel hat. Drei davon müssen gesammelt werden um in die Mongolei einzureisen. Somit verbringt man einige Zeit damit, den richtigen Stempel zu suchen. Hilfreich dabei ist, dass viele Mongolen etwas englisch können. Am Ende muss noch eine Versicherung abgeschlossen werden dann heisst es willkommen Mongolei! 

An der russischen Grenze haben wir zwei Motorradfahrer getroffen mit denen wir die ersten Kilometer in der Mongolei zurücklegen und den Tag zu fünft mit Pasta und Tomatensauce ausklingen lassen.

Letzter Schlafplatz in Russland

Chita und der Baikalsee

In Chita angekommen gönnen wir uns nur eine kurze Pause, um die Stadt zu besichtigen. Diese verströmt den Glanz des untergegangenen Sowjetimperiums an allen Ecken. Das Herz der Stadt wird, wie könnte es anders sein, vom Leninplatz (inkl. überlebensgrossem Monument) gebildet. Rund um den Platz reihen sich wichtige Verwaltungsgebäude, viele davon vom Militär. Auch eine skurile Mischung aus Vergnügungspark und Panzermuseum liegt in direkter Nähe zum Park. Das Zentrum haben wir schnell gesehen und so fahren wir bald weiter nach Westen.

Eine blaue Oase inmitten der sibirischen Wälder, so stellten wir uns den Baikalsee vor. Und wir sollten nicht enttäuscht werden. 

Zwei Tage dauerte die Fahrt über mehr oder weniger gute Asphaltstrassen von Chita nach K…. am Ostufer des Baikalsees. Blau glitzerte das Wasser zwischen den dunklen Bäumen, die an den meisten Stellen fast bis ans Ufer heran wachsen. Für uns auch ein völlig neues Bild, dass ein See von dieser Grösse noch ein praktisch unverbautes Ufer hat. Aber das Zelten scheint hier auch unter den Russen sehr beliebt zu sein. Immer wieder sehen wir bunte Zelte zwischen den Bäumen versteckt. 

An einem verlassenen Kiesstrand treffen wir Sarah und Christian von Maximundo.ch wieder, mit denen wir hier die nächsten Tag verbringen. Die beiden haben wir unterwegs kurz vor Chita getroffen und haben uns nun, wie verabredet, am Seeufer wieder gefunden. Baden und Kanufahren in glasklaren Wasser, verlassene Strände, Lagerfeuer, Mononopoly, feines Essen und sogar eine symbolische 1. Augustfeier lassen die Zeit wir im Flug vergehen. 

Bis zuletzt geniessen wir diesen Ort bevor wir uns am 03.08. mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf zur Mongolischen Grenze machen.

Baikal we love you!!

„Unsere“ Bucht

Mit Sarah und Christian

Sonnenuntergang am Baikalsee