Richtung Persischer Golf

Eingangstor von Persepolis

Das Wochenende im Iran ist etwas ungewohnt vom Donnerstag bis Freitag. Der Freitag an dem wir in Shiras sind, ist zudem ein wichtiger Feiertag, es ist der 40. Tag nach dem Todestag vom Imam Hassan. An diesem Tag wird im ganzen Land getrauert. Die Strassen sind gefüllt mit in schwarz gekleideten Menschen, es finden Umzüge mit Trommeln und Sängern statt. Da alles geschlossen ist, sind wir aus der Stadt gefahren um das berühmte Persepolis zu besuchen.

Die Terasse von Persepolis

Persepolis ist eine vor über 2500 Jahren gegründete Stadt, die auf einem künstlichen Plateau vor einem Hügel errichtet wurde. Übrig geblieben, sind die Grundmauern, einige Säulen, Felsengräber und sehr eindrückliche Reliefs. Die Stadt wurde von Alexander dem Grossen aus Rache zerstört.

Ein Felsengrab

Die Stadt Shiras hat einen sehr schönen verwinkelten Bazar in dem es sehr geschäftig zu und her geht. Besonders die iranischen Pistatien haben es uns angetan! Auch im Rest der Stadt ist viel Leben vorhanden. Man wird oft angesprochen oder mit einem „Welcome to Iran“ begrüsst, dem Satz in Englisch, den jeder Iraner behrscht.

Der Bazar von Shiraz

Nach einigen ruhigen Tagen in Shiraz haben wir uns früh auf den Weg gemacht, um den Sonnenuntergang über dem Persischen Golf zu erleben. Bei etwa 25°C Wassertemperatur war dies auch ein schönes Erlebnis! Wer hätte da gedacht, dass wir schon zwei Wochen später im Schnee stecken bleiben!

Abendstimmung in den Strassen von Shiraz

Durch die Wüste

Willkommen im Iran

Mit viel Euphorie sind wir im Iran angekommen! Es ist eine der letzten grossen Grenzübergänge auf unserer Reise und wir haben sie gut überstanden. In Mashad konnten wir alle wichtige Dinge wie Geldwechseln und Einkaufen erledigen, sogar ein neues Kreuzgelenk für Capo konnte ich auftreiben und bin wieder mit vierradantrieb unterwegs! Unsere erste Etappe führt von Mashad bis Kerman durch die Wüste. Die knapp 1000 km haben wir dank der guten Strassen in drei Tagen hinter uns gebracht. Unterwegs haben wir halt gemacht an Quanaten (unterirdisches Wassersystem, das Wasser sammelt und speichert), Ruinen und kleinen Städten. Die Ruinen haben mich besonders begeistert, teilweise sind es alte Karawansereien, noch aus der Zeit der Seidenstrasse, oder Dörfer mit kleinen Burgen. Alles ist aus dem Material der Wüste gebaut, etwas lehmiger Boden mit vielen Steinen. 

Ein verlassenes Dorf wird wieder zur Wüste

Von Kerman aus haben wir den Wüstenabschnitt Lut besucht, der für seine Felsformationen bekannt ist. Die Nacht in dieser Wüste war sehr eindrücklich mit vielen Sternen, bis der fast volle Mond in orange aufgeganen ist.  Bei etwa 35° C haben wir uns am Nächsten Tag wieder durch die Berge nach Kerman verabschiedet, mit dem Ziel Shiras.

Karavanserei in der Wüste Lut

Felsformationen in der Wüste Lut

Capo in der Wüste

Turkmenistan

Das letzte Land der Stans hat es in sich. Ob man ein Visum erhält, hängt anscheinend vom Zufall ab, denn wir haben viele Reisende getroffen, die keines erhalten haben. Wir zählen zu den Glücklichen, die ein Visum erhalten haben und ersparen uns dadurch einen Umweg zum Kaspischen Meer, um mit der Fähre überzusetzen. Jedoch ist das Visum nur für den Transit des Landes gedacht, bedeutet, dass man 5 Tage Zeit hat das Land zu queren. Das alles und die Tatsache, dass es zu den Ländern mit der höchsten Repression gehört, hat unsere Erwartung an das Land sehr geschmälert.

Rastplatz in der Steppe

Die hochtechnisierte Grenze nach Turkmenistan konnten wir in etwa 3 Stunden passieren, mussten aber hohe Gebühren für die Nutzung der Strassen bezahlen. Die Strasse war dann zum Glück auch in einem guten Zustand und wir kamen gut voran. Übernachtet haben wir zwischen kleinen Hügeln in der Steppe. Die einzige Stadt, durch die wir gekommen sind ist Mary. Die Stadt ist im Zentrum wie Ashgabat, der Hauptstadt von Turkmenistan, hauptsächlich aus Marmor gebaut. Es gibt ein Theater, ein Verwaltungsgebäude, eine Mosche, eine riesige Fahne, ein grosses Hotel und einen Bernina Laden! Die Stadt wirkte sehr leer bis ich einen Platz fand, an dem ein provisorischer Markt aufgebaut war und wo sich die Leute treffen. Die Kinder aus der Schule tragen alle sehr schöne, verzierte Uniformen in der Landesfarbe Grün!

Ein fast leerer Platz mit Hotel im Hintergrund

In drei Tagen sind wir durch das Land gefahren, haben mindestens 10 Checkpoints passiert und 2$ für Tomaten ausgegeben. Wir waren reif für den Iran, in dem wir uns wieder frei bewegen können und eine ganz neue Kultur kennenlernen werden.

Das Zentrum von Mary

Khiva und Bukhara

Von Samarkand aus gibt es Nachtzüge, die nach Khiva fahren. Mit etwas Glück habe ich noch zwei Plätze am selben Abend in der „Holzklasse“ erhalten. Die Befürchtung, nur Sitzplätze zu erhalten haben sich nicht bestätigt, statt dessen konnte ich auf etwas gepolsterten Brettern in der 2. Etage schlafen. Ich habe die Fahrt sehr genossen! Der Sonnenaufgang über der Wüste war zauberhaft und die Mitreisenden wurden langsam munter. 

Eingang nach Khiva

Die Altstadt in Khiva ist von einer grossen Mauer aus Lehmsteinen umgeben. Früher war es ein Knotenpunkt in der Seidenstrasse. Dadurch gibt es einige Karavansereien, Moscheen und Bazare. Der Reiz der Stadt liegt aber in der Ursprünglichkeit innerhalb der Stadtmauern. Alle Häuser sind im alten Stil erhalten oder neu gebaut, die Gassen zwischendurch eng und verwinkelt. 

Abendstimmung auf den Gassen

Es gibt auch eine kleine Werkstatt, die Seide verarbeitet und damit Teppiche knotet! Eine Arbeit, die viel Geduld und sehr flinke Hände benötigt. Wie ich selber ausprobieren durfte.

Sonnenuntergang über der Stadtmauer

Für die Fahrt zurück nach Samarkand gab es nur Tickets einer besseren Klasse. Wir sind in einem 4er Abteil mit Matratze und Decke gelandet! Leider endete die Fahrt für uns schon um 3 Uhr morgens. 

Khiva by night

Wiedervereint mit Capo sind wir wieder durch Dörfer und Baumwollfelder nach Bukhara gefahren. Dort haben wir viele andere Reisende getroffen und gemeinsam die Stadt erkundet. Neben Moscheen und Karavansereien gibt es in Bukhara einen schönen zentralen Platz mit einem Teich, an dem man wunderbar Pause machen kann. Viel mehr lies das Wetter mit über 30°C auch nicht zu. 

Die kleine Mosche in Bukhara

Nach 4 Tagen in Bukhara verliessen wir Uzbekistan ebenso problemlos wie wir eingereist sind und machen uns auf den Weg durch Turkmenistan.

Und die grosse Iranschule in Bukhara