Um von Almaty nach Bishkek zu kommen, haben wir eine Woche Zeit, da die Bearbeitung der Visa so viel Zeit in Anspruch nimmt. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, einen Umweg zu fahren.
Das Ziel des ersten Tages ist der Charyn Canyon ganz im Süden von Kasachstan. Ein Fluss aus dem Tien Schan Gebirge hat sich dort tief in die Ebene gegraben. Der schönste Teil des Canyon ist jedoch nicht der Hauptfluss sondern ein trockener Nebencanyon in welchem der Regen verschiedenste Formen geschaffen hat.
Durch diesen Canyon zu fahren hat richtig Freude gemacht, steile Abschnitte wechselten mit sehr engen Passagen (siehe Bild). Die Abendsonne hat die rötliche Farbe der Felsen richtig zum Brennen gebracht! Übernachtet haben wir jedoch in einem anderen Canyon in der Nähe, wo wir den Abend am Lagerfeuer mir zwei Spaniern verbrachten.
Der Grenzübergang am nächsten Tag nach Kirgisistan ist eigentlich gar nicht der Rede wert. Die jungen, gut gelaunten Zöllner haben keine 10 minuten gebraucht um unsere Fahrzeuge zu überprüfen und die Pässe zu stempeln.
In Kirgisistan änderte die Landschaft sehr schnell. Die Berghänge haben plötzlich wieder Wald und es wird viel Ackerbau betrieben. Auf einer wunderschönen Strasse gelangen wir in das Tal des Issyk Kul einem riesigen salzhaltigen Bergsee. Den schönen Sonnenuntergang geniessen wir an einem kleinen Strand gemeinsam mit vier Israelis, die zu Fuss unterwegs sind.
Am Nächsten Tag fuhren wir auf einer Strasse, die zu einer Goldmiene führt auf eine Hochebene. Das Wetter hat leider umgeschlagen, so dass wir unseren ersten Schneefall auf dieser Reise erlebten. Dennoch entschieden wir uns eine Rundfahrt auf der Hochebene zu machen, die am Ende über einen 4000 Meter hohen Pass führt! Zwischendurch öffnete sich die Wolkendecke und wir konnten Ausschnitte, der bis zu 5000 Meter hohen Gipfel erkennen. Wir haben das Höhentraining gut überstanden und hoffen auf dem Pamir besseres Wetter zu haben.
Die Fahrt nach Bishkek führte entlang des südlichen Ufers des Issik Kul. Zwischendurch haben wir zwei Reisende aus Belgien und Kanada aufgegabelt, die auch nach Bishkek wollten. Ihrer Empfehlung folgend, fanden wir uns am Abend im Friends Guest House in Bishkek wieder, einem sehr schönen Ort an dem man viele Reisende treffen kann! Da wir für die Visa viel Zeit brauchten, blieben wir für 6 Nächte in Bishkek. In dieser Zeit haben wir verschiedene Märkte besucht, eine neue Tasche für das Motorrad organisiert und immer wieder die uzbekische oder turkmenische Botschaft belagert.
Mit dem Uzbekischen Visum im Pass und der Hoffnung, das Turmenistan Visum in Dushanbe zu bekommen, haben wir uns fürs Erste von Bishkek verabschiedet. Wir werden aber in einigen Tagen nochmals dort sein, um die Tasche fürs Motorrad abzuhole.